Herr Beyer, wenn Sie auf das Jahr 2020 zurückblicken – was fällt Ihnen als Erstes spontan dazu ein?
Vor allem, dass das Jahr mit einem Schicksalsschlag begann, der uns alle im Unternehmen zutiefst erschüttert hat: Ich meine den tragischen Skiunfall, bei dem unser langjähriger und hoch geschätzter Vorstandskollege Jens-Olaf Bartels zu Tode gekommen ist. Das war gleich am zweiten Tag des neuen Jahres. Da ging eine Schockwelle durch das gesamte Unternehmen, die wir alle erst einmal wegstecken mussten. Und dann, wenige Wochen später, rollte die Pandemie über Deutschland hinweg – das war die zweite Schockwelle. Mitten im Umbau unseres Unternehmens und in voller Fahrt mussten wir unsere gesamten Prozesse und agilen Großprojekte auf Homeoffice umschalten, ohne dabei an Tempo zu verlieren.
Ist Ihnen das gelungen?
Im Nachhinein wundere ich mich selbst ein bisschen, wenn ich diese Frage so deutlich mit einem klaren Ja beantworten kann. Denn wir sind mit einem prall gefüllten Hausaufgabenheft in das Jahr 2020 gestartet. Da stand die neue Unternehmensstrategie an, der Umbau zur agilen Organisation, die Umsetzung der Digitalisierungsoffensive des genossenschaftlichen Verbundes sowie ein kompletter Kulturwandel. Nicht zu vergessen: die inzwischen abgeschlossene Komplettierung des Vorstandsteams. Und das waren nur die ganz dicken Bretter, die wir zu bohren hatten. Ich nenne mal als konkretes Beispiel die Besetzung der Lead-Positionen unserer agilen Teams – da sprechen wir von rund 280 Stellen. Wir haben den gesamten Besetzungsprozess in wenigen Wochen digitalisiert und die eigentliche Besetzungskonferenz ebenfalls komplett virtuell durchgeführt – mit vollem Erfolg und unter direkter Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich für eine Teilnahme beworben hatten. Das macht mich richtig stolz.